Unternehmer, die in der heutigen Zeit der Digitalisierung mit der Konkurrenz mithalten möchten, kommen um das Thema Online Shop nicht herum. Statistiken sprechen eine eindeutige Sprache, wenn es um die Nutzung virtueller Einkaufsmöglichkeiten gibt. Mehr als 90 Prozent aller Deutschen, die über einen Internetzugang verfügen, kaufen auch online ein. So mancher Gründer, der sich ein Stück vom Kuchen abschneiden möchte, unterschätzt den Aufwand eines Onlineshops. Zwar sind die Betriebskosten deutlich niedriger als im stationären Handel, weil die Miete für Filialen wegfällt und man mit deutlich weniger Personal auskommt, sind einige Investitionen notwendig, um den Betrieb reibungslos ablaufen zu lassen.
Die Gestaltung des Lagers hat Auswirkungen auf den Erfolg
Einer der Gründe warum sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, online einzukaufen ist der Zeitfaktor. Online Shops haben rund um die Uhr geöffnet, wer etwas kaufen möchte setzt sich unabhängig von Wochentag und Uhrzeit vor den PC, Laptop oder das Smartphone und sucht in Ruhe aus was am besten passt und gefällt. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Unternehmens sind die Stammkunden: Sie bestellen immer wieder gerne im selben Online Shop ein. Es geht also darum, den Kunden mit einem umfassenden Service zufriedenzustellen.
Selbst wenn ein Online Shop günstige Waren und ein großes Produktsortiment bietet, kann es sein, dass sich Käufer bei der nächsten Bestellung der Konkurrenz zuwenden. Dann nämlich, wenn es zu lange dauert, bis die Artikel an der angegebenen Lieferadresse eintreffen. Das passiert unter anderem wenn es im Lager chaotisch zugeht und man zu lange braucht, um die Pakete zusammenzustellen. Übersichtlichkeit ist im Lager das A und O. Außerdem geht es darum, auf möglichst geringem Raum viel unterzubringen. Jeder Quadratmeter mehr an Lagerfläche kostet bares Geld.
Zu einem klar strukturierten Lager gehören ausgeklügelte Regalsysteme. Am besten sind Modelle, die bis an die Decke reichen. Dann ist es möglich, den Platz optimal auszunutzen. Damit die Produkte vom Regal an die Verpackstation gelangen, investieren die meisten Online Shops in einen Hochhubwagen. Dabei handelt es sich um ein elektrisch betriebenes Gerät, das an der Vorderseite zwei Gabelzinken montiert hat. Hochhubwägen erreichen eine Regalhöhe von bis zu 5,5 Metern.
Verschiedene Modelle der Lageraufteilung
Nicht nur die Einrichtung der Lagerhalle hat einen signifikanten Anteil am Erfolg eines Onlineshops. Auch die richtige Sortierung innerhalb der Lagerfläche macht einen Unterschied. Experten empfehlen die Einteilung in drei Bereiche:
- Den größten Teil nimmt das Picklager ein: Hier werden Waren gelagert, die jederzeit zur Verfügung stehen müssen. Es hat sich bewährt, innerhalb des Picklagers eine Sortierung vorzunehmen. Produkte, die besonders häufig bestellt werden, befinden sich im Idealfall in der Nähe des Ausgangs. Dazu ist eine Klassifizierung hilfreich: A-Artikel zeichnen sich durch eine hohe Absatzmenge aus, B-Artikel werden durchschnittlich oft gekauft und C-Artikel wandern nur relativ selten über den virtuellen Ladentisch
- Der Versandbereich ist wie der Name schon vermuten lässt dafür da bestellte Produkte für die Zustellung fertig zu machen
- Im hinteren Bereich befindet sich das Nachfülllager.
Durch die ausgeklügelte Lageraufteilung werden die Wege für die Mitarbeiter kurzgehalten. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Lagermitarbeiter sind immerhin hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt.
Cross Docking als hilfreiches Tool in der Warenwirtschaft
Eine Vielzahl von Faktoren trägt zur Kundenzufriedenheit bei. Entscheidend ist unter anderem wie schnell die Bestellung beim Konsumenten eintrifft. Wartet man länger als im Durchschnitt oder sogar als im Online Shop angegeben, wird sich der Kunde beim nächsten Mal womöglich einem anderen Onlineshop zuwenden. Für Startups ist es besonders wichtig, die Lagerhaltung bereits von Anfang an auf die bevorstehende Expansion vorzubereiten. Selbst wenn in den ersten Wochen das Geschäft noch nicht richtig ins Rollen kommt und man nur einige wenige Pakete pro Tag vorzubereiten hat, kommt irgendwann die Zeit wo es im Lager drunter und drüber geht, wenn kein durchdachtes System dahintersteht.
Das System des Cross Dockings hat sich bewährt. Dabei handelt es sich um ein relativ einfaches Prinzip. Bei jeder Warenlieferung, die im Lager ankommt, werden die Produkte mit einem Barcodescan erfasst. Scheint im System eine aufrechte Bestellung eines Kunden für genau diesen Artikel auf, gelangt er gar nicht erst in das Lager, sondern direkt in die Versandstation. Dadurch spart der Unternehmer einen zeitintensiven Arbeitsschritt. Das Personal hat weniger Aufwand, legt kürzere Wege zurück und auch elektrische Hilfsmittel wie Hochhubwägen werden geschont. Untersuchungen haben gezeigt, dass durch diese Methode die Cut-Off Zeit besser eingehalten werden kann. Darunter versteht man jenen Zeitpunkt, wo die Ware das Lager verlassen muss, um rechtzeitig beim Kunden anzukommen. Durch Cross Docking können während eines Arbeitstags deutlich mehr Kunden bedient werden. Mitunter gehen bei dieser Methode Bestellungen um einen Tag früher an die Konsumenten als in Lagern wo Cross Docking fehlt.